„Zu wenig Bewegung macht mich grantig“
Er gehört zu den Publikumslieblingen im Sportpark: Christopher Feix aka Feixi. Seit der Saison 2013/2014 trägt er den Adler auf der Brust und stieg seit damals 215 Mal in den Rink. Ob der 27-Jährige seine Karriere fortsetzen wird, entscheidet er in den nächsten Wochen. Wir haben mit Christopher über die weltweite Ausnahmesituation gesprochen, seinen tierischen Fitness-Assistenten und seinen Ausblick auf die kommende Saison.
Christopher, am 4. März ist die AHL-Saison für die Adler ganz regulär nach dem Auswärtsspiel in Feldkirch zu Ende gegangen. Am 11. März zog die Liga Corona-bedingt den Stecker, am 16. März fuhr Österreich die Rollläden herunter. Was hat sich für dich seit dieser Zeit geändert?
CHRISTOPHER FEIX: Da, wie du gesagt hast, die Saison für uns bereits kurz davor regulär zu Ende gegangen ist, hatte das alles sportlich gesehen eigentlich keinen großen Einfluss. Nach dem letzten Spiel haben wir normalerweise kein gemeinsames Training mehr und gehen nach der langen Saison die Dinge ein paar Tage ruhiger an. Wir hatten – noch bevor die Krise wirklich akut wurde – mit dem Club ein offizielles Event im Gasthaus Eichenheim, das ein netter Abschluss für diese doch besondere Saison war. Der interne Ausflug der Mannschaft fiel dann leider schon ins Wasser und einige Spieler mussten schneller als erwartet nach Hause aufbrechen, ohne dass man sich richtig persönlich verabschieden konnte, was natürlich sehr schade war.
Wie hälst du dich derzeit fit?
CHRISTOPHER FEIX: Ich mache derzeit meistens an fünf bis sechs Tagen der Woche eine Einheit. Ich sitze in der Arbeit den ganzen Tag am Schreibtisch, derzeit im Home Office, und werde schnell grantig, wenn ich mich nicht ausreichend bewege. Daher brauche ich meist auch keinen extra Anstoß, damit ich trainiere. Mit meinem Hund Akito habe ich ja zumindest auch immer offiziell die Wohnung verlassen und eine Runde gehen dürfen, das haben wir meistens im Laufschritt gemacht ;-) Mit einer Matte, Thera-Band, Hanteln und dem eigenen Körpergewicht kann man auch daheim das Krafttraining recht gut gestalten.
Was hat die Corona-Krise mit dir ganz persönlich gemacht?
CHRISTOPHER FEIX: Zurzeit herrscht natürlich eine Ausnahmesituation, in der viele Dinge nicht mehr selbstverständlich sind. Man sorgt sich auch um Verwandte, Bekannte, Freunde, für die der Virus eventuell bedrohlicher ist als für einen selbst. Die Situation – inklusive der Maßnahmen – ist sehr problematisch für viele Bereiche unserer Gesellschaft wie Wirtschaft, Kultur, Sport, … jedoch hat es das früher auch schon so ähnlich gegeben und die Wahrscheinlichkeit, dass wir das irgendwann noch einmal erleben, wird eher größer als kleiner. Man kann nur versuchen, das Beste daraus zu machen. Heutzutage schaukeln sich die Dinge mit den Sozialen Medien halt auch sehr schnell hoch. Da hat man oft innerhalb von fünf Minuten das ganze Spektrum von übertriebener Panik bis absurden Verschwörungstheorien dabei und jeder teilt zu allem seine Meinung.
Mit welchen Gefühlen blickst du in Richtung Saisonbeginn 2020/2021?
CHRISTOPHER FEIX: Wie nach den letzten Saisonen ist auch heuer unklar, ob ich noch ein Jahr dranhänge oder nicht. Das Niveau der Liga ist hoch, der Aufwand groß. Wenn man ganz normal Vollzeit arbeitet, ist das oft schon grenzwertig. So gehts aber nicht nur einigen Spielern, sondern auch vielen in der Organisation rundherum, ohne deren oft ehrenamtliche Arbeit das alles nicht möglich wäre. Wie es in nächster Zeit mit dem Sport weiter geht, kann man nur schwer einschätzen. Viele Vereine und Sponsoren kämpfen um deren Existenz, man weiß nicht, wann wieder Spiele stattfinden können usw. Für alle Beteiligten hoffe ich natürlich, dass wir ab Herbst im Sportpark wieder spannende Spiele sehen und wünsche bis dahin allen Fans noch einen schönen Sommer.