Shutout und zwei Punkte gegen Salzburg
Im ersten Spiel unter Neo-Trainer Jocke Andersson bewies der EC Die Adler Stadtwerke Kitzbühel gegen Salzburg viel Geduld und setzte sich dank Raivo Freidenfelds sowie Paul Mocher 1:0 nach Penaltyschießen durch. Am Donnerstag muss daheim gegen Klagenfurt nachgelegt werden.
Und plötzlich lagen sich alle 22 Adler in den Armen, als hätte man den Einzug in die Play-offs geschafft. Dabei stand „nur“ ein 1:0-Sieg nach Penaltyschießen gegen die Red Bull Hockey Juniors zu Buche. Aber was für einer! Diese zwei Punkte sind eine Wohltat für Physis und Psyche des Teams: nach so langer krankheitsbedingter Pause, nach dem 0:8 in Dornbirn und nach der Entlassung des Langzeittrainers Charles Franzén. Gegen Salzburg stand zum ersten Mal der bisherige Co-Trainer Jocke Andersson als Headcoach auf der Bank und auch der 40-Jährige freute sich sichtlich mit seiner jungen Mannschaft, die nach einem Debakel drei Tage zuvor an diesem Abend ohne Gegentreffer blieb.
Über 65 Minuten wurde die Geduld von Publikum (230 Fans waren gekommen) und Spielern auf die Probe gestellt, denn eine torlose Begegnung hat im Eishockey Seltenheitswert. Aber sowohl Paul Mocher und Florian Bugl waren stets auf ihren Posten. Obwohl es der Salzburger Torhüter ab dem zweiten Abschnitt etwas ruhiger hatte, denn da übernahmen seine Vorderleute das Kommando. 11:26 Schüsse im zweiten und dritten Abschnitt sprechen eine deutliche Sprache. Aber der KEC blieb offensiv stets in Lauerstellung und defensiv wurde bis zum Umfallen gekämpft. Dabei hätten die Kitzbüheler durchaus in Führung gehen können: So vergaben etwa Patrik Kittinger, Ricards Purins, Eric Lindhagen, David Kreuter und Benjamin Zankl gute Chancen. Den größten Sitzer ließ Christopher Feix aus, als er bei einem Konter in Unterzahl nur noch am Schoner von Florian Bugl scheiterte.
Im zweiten und dritten Abschnitt gab es immer wieder Phasen, in denen der Druck der Gäste dermaßen hoch wurde, dass die Führung nur eine Frage der Zeit schien, aber entweder hielt die Abwehr der Adler oder Paul Mocher. Auch in der Verlängerung blieb der Kärntner unüberwindbar und ebenso im Penaltyschießen. Auf der Gegenseite trafen sowohl Raivo Freidenfelds als auch Martin Urbanek und sicherten dem KEC so endlich die ersten Punkte in der Qualification Round. Schon am Donnerstag muss zu Hause gegen das EC KAC Future Team nachgelegt werden, um zumindest die Klagenfurter im Kampf um die Top 3 auf Distanz zu halten.
„Das war die richtige Antwort auf das letzte Spiel“, zeigte sich Christopher Feix erleichtert. Wir haben versucht, einfach zu spielen, und jeder hat für jeden gekämpft. Nun müssen wir den Schwung in die nächsten Spiele mitnehmen." Und was sagt der Kitzbüheler zur Rochade auf der Trainerbank? „In zwei Trainings kann man natürlich nicht viel ändern, aber ich denke, Jocke hat guten Spirit in die Mannschaft gebracht und uns gut motiviert, als Team zusammen einen Neustart zu machen.“
Teemu Levijoki, Trainer der Salzburger, sagte zum 0:1 seines Teams: „Die Jungs waren heute einfach nicht bereit. Wir haben uns mit den Strafen in der Offensive in keine gute Position gebracht und am Ende muss man ehrlich sagen, wir hatten uns heute auch nicht mehr verdient.“