Wer Laurin Müller und Julian Raspotnig beim Heimspiel gegen Gröden unserer Adler beobachtet hat, konnte feststellen, dass bei den beiden Jungs etwas anders war als sonst. Denn die beiden Adler liefen an diesem Wochenende erstmals mit einem schnittfesten Hals- undNackenschutz auf, der seit dem tragischen und leider auch tödlichen Zusammenstoß von Adam Johnson immer mehr Einzug in die nationalen aber auch internationalen Ligen hält.
Verpflichtende Einführung wäre für Müller logische Konsequenz
Während sich einige Ligen und Verbände, darunter die win2day Ice Hockey League, aber auch Vereine bereits für den zusätzlichen Sicherheitsschutz am Hals ausgesprochen haben, ist es in der Alps Hockey League nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Klubs und Verantwortlichen auf eine fixe Einführung des Hals- und Nackenschutzes einigen.
Verteidiger Laurin Müller, der seit Samstag mit dem neuen Ausrüstungsteil ausgestattet ist, ist überzeugt, dass eine Schutzpflicht sinnvoll wäre. "Ich halte das für die richtige Entscheidung. Wenn man Leben retten oder schwere Verletzungen verhindern kann, muss man die Ausrüstung ändern. Ich bin aber auch der Meinung, dass das jeder Spieler für sich selbst entscheiden muss", so der Verteidiger, der seit dem Sommer seine Schlittschuhe in der Gamsstadt schnürt. "Es gibt Spieler, die sich noch nicht so viele Gedanken über das Leben nach dem Eishockey machen. Aber wir haben bei Raffi (Rafael Rotter, Anm.) gesehen, wie schnell das gehen kann."
Denn Rafael Rotter zog sich im Heimspiel gegen Gröden bei einem Zweikampf eine tiefe Schnittwunde am Handgelenk zu - vier Stiche später gab der Wiener im Krankenhaus St. Johann glücklicherweise aber wieder Entwarnung.
"Es ist ja nur ein Stück schnittfester Stoff"
Für Müller macht das Tragen des Schutzes jedoch keinen spürbaren Unterschied. "Es war keine große Umstellung für mich. Es ist ja nur ein Stück schnittfester Stoff. Nach ein, zwei Trainingseinheiten spürt man es nicht mehr und gewöhnt sich daran", zog der 25-Jährige nach dem Spiel gegen Gröden ein erstes positives Fazit. Auch wenn der Rechtsschütze in Zukunft wieder mit dem Hals- und Nackenschutz auflaufen will, haben die Bilder aus England auch den Adler-Verteidiger geschockt. "Natürlich habe ich die Videos gesehen und wir haben darüber gesprochen. Es ist sehr tragisch, was da passiert ist. Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiter Eishockey hätte spielen können, wenn ich das direkt auf dem Eis mitbekommen hätte oder der direkt betroffene Gegenspieler gewesen wäre", so Müller.