Pleite in Ritten und Trennung vom Co-Trainer
Es sollte (noch) nicht sein. Die Adler kehren auch aus Ritten ohne verdienten Lohn nach Kitzbühel zurück. Ein ärgerlicher Fehler in der Abwehr 211 Sekunden vor Schluss brachte die Buam auf die Siegerstraße. Tags darauf gab der Vorstand die Trennung von Co-Trainer Peter Ekroth bekannt.
Ein Auftaktdrittel, das richtig Spaß gemacht hat, sahen die Fans (vor dem Livestream) am Donnerstagabend in Ritten. Das Spiel ging zwar nicht so richtig rasant hin und her, aber abwechslungsreich und vor allem unterhaltsam war es. Das Tempo ist auch nachvollziehbar, denn aktuell stehen die AHL-Teams bis zu viermal binnen sieben Tagen auf dem Eis. Die Führung der Buam erzielte Manuel Öhler per Volley-Übernahme, den Ausgleich besorgte eine Minute später Linus Wernerson mit einem sattem Schuss. Nach der neuerlichen Führung der Heimischen, sorgte Patrick Bolterles 2:2 für Aufsehen: Philipp Maurer bringt den aus dem Tor gefahrenen Ritten-Goalie Luke Cavallin etwas aus dem Gleichgewicht und der verliert die Scheibe daraufhin unglücklich an unsere Nummer 20, die „nur noch” in den leeren Kasten einzuschieben brauchte. Nicht viel weniger ärgerlich war allerdings die abermalige Führung der Buam: Sie fiel nicht nur 50 Sekunden vor der Sirene, sondern auch sechs Sekunden vor dem Ende einer Unterzahl (Pontus Wernerson saß in der Kühlbox).
Vom Mittelabschnitt blieb – abgesehen vom Torhüterwechsel von René Huber zu Dominik Frank gleich zu Beginn – vor allem Linus Wernersons wunderschönes Tor nach einem vortrefflichen Haken zum 3:3 in Erinnerung. Assistiert hatten Bruder Pontus und Geburtstagskind Adam Havlik, der in Ritten seinen 30er beging. Auch das Schlussdrittel blieb ausgeglichen, wiewohl Ritten kleine Vorteile hatte. Den größten Sitzer vergab allerdings Adler Tobias Dinhopel bei einem Sololauf auf Luke Cavallin. Eigentlich standen alle Zeichen auf Overtime, als eine Fehlerkette den Buam das 4:3 bescherte. 211 Sekunden vor Ende stand Andreas Lutz ungedeckt vor Dominik Frank und hatte keine Probleme. Ebensowenig wie Manuel Öhler beim 5:3-Treffer ins bereits verwaiste Adler-Tor.
Eine vermeidbare Pleite für die Adler, die aber hoffentlich die (vielen) positiven Aspekte für das nächste Gastspiel am Samstagabend in Fassa mitnehmen. „Das Spiel war bis zum Schluss ausgeglichen. Dann haben wir wieder den einen Fehler zu viel gemacht. Wir müssen Wege finden, wieder ein Spiel zu gewinnen”, befand Kapitän Christopher Feix nach Schlusspfiff.
Am Tag nach dem 3:5 in Ritten trennte sich der EC Kitzbühel von Co-Trainer Peter Ekroth und reagiert auf die Niederlagenserie. Der 60-jährige Schwede agierte seit der Vorsaison als Assistant-Coach von Charles Franzén und war für die Defensive verantwortlich. Peter Ekroths Aufgaben übernimmt ab sofort Nachwuchscoach Joakim Andersson.
Michael Widmoser, der sportliche Leiter des KEC: „Der EC Die Adler Stadtwerke Kitzbühel stellt mit sofortiger Wirkung Co-Trainer Peter Ekroth, der für die Defensive verantwortlich ist, frei. Der Verein sieht die Hauptursache für die Niederlagenserie in der mangelnden Ausrichtung der Defensive. Die Adler bedanken sich bei Peter Ekroth für seinen Einsatz und wünschen ihm weiterhin alles Gute. Ab sofort wird sich der Nachwuchscoach Joakim Andersson um das Defensivspiel der Adler kümmern.“
Fotos aus Ritten: Max Pattis