Lächerliche 19 Sekunden haben gefehlt
64 Minuten und 41 Sekunden lieferten sich Kitzbühel und Ritten einen sehenswerten Schlagabtausch mit zwei großartigen Torhütern. Kaum einmal hätte sich ein Spiel das Penaltyschießen mehr verdient gehabt. Dann gelang den Gästen doch noch das 1:0.
An diesen Eishockeyabend wird man sich in Kitzbühel noch ein Weilchen erinnern, denn nur selten ist eine (beinah) torlose Begegnung derart mitreißend. Das Spiel hatte alles, was Eishockey so besonders macht: Action, Fights, zwei Teams auf Augenhöhe, blendend aufgelegte Torhüter und ein begeistertes Publikum. Das erste Drittel verlief noch verhältnismäßig gewöhnlich, aber bereits nach wenigen Minuten war für alle in der Halle spürbar, dass sowohl Kitzbühel als auch Ritten beherzt drauf los und auf Sieg spielten.
Im Mittelabschnitt gab es zum ersten Mal Szenenapplaus von den Rängen, denn die Adler machten richtig Druck auf die Defensive der Südtiroler und Jacob Smith. Doch entweder rettete der Torhüter oder man ließ etwas die Präzision im Abschluss vermissen. Am Ende wurde es etwas hektischer, denn da schwang das Pendel auf die Seite der Gäste aus. Plötzlich belagerte Ritten die Verteidigungszone der Adler, doch Paul Mocher hielt alles, was es zu halten gab. Eine Keilerei zwischen Henrich Jabornik und einem Buam war ein weiterer Stimmungsanheizer.
Im 3. Drittel wogte das Spiel bis zur Sirene hin und her, beide Teams fanden gute Chancen vor, doch die Torhüter waren mittlerweile warm geschossen und hatten nur noch ein Ziel vor Augen: das Shutout. Und je länger die Partie dauerte, desto mehr wurde man das Gefühl nicht los, dass v.a. Paul Mocher an diesem Abend unüberwindbar ist und die Entscheidung eigentlich nur im Penaltyschießen fallen kann. Die logische Verlängerung zeigte das gleiche Bild: Beide Teams versuchen das Match für sich zu entscheiden, wobei Ritten die etwas besseren Chancen vorfand, doch Paul Mocher (der 43 Schüsse entschärfte) und Jacob Smith ließen nichts anbrennen – ehe es 19 Sekunden vor dem Ende der Overtime MacGregor Sharp doch noch gelang den Kärntner zu überwinden. Ein bitteres Ende eines tollen Abends, aber immerhin wurden die Adler mit einem Punkt belohnt.
„Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen und Pauli hat unglaublich gehalten“, sagt Christopher Feix und blickt bereits auf den nächsten Gegner Lustenau: „Wir haben in den ersten beiden Spielen inkl. Overtime jeweils ein Gegentor erhalten. Das zeigt, dass wir bislang defensiv richtig gut gearbeitet haben. So kann man bei der wahrscheinlich besten österreichischen Mannschaft in der Liga auch etwas holen – wenn wir vorne unsere Chancen nützen.“ Das Spiel in Lustenau steigt am Donnerstag um 19:30 Uhr.