Kein besinnlicher Adventauftakt
Der EC Die Adler Stadtwerke Kitzbühel kommt beim Tabellenletzten in Wien mit 0:4 unter die Räder. Am Kampfgeist fehlt es der Mannschaft nicht, jedoch an Präzision, Nachdruck, Selbstvertrauen und Glück. Am Donnerstag gastieren die Red Bull Hockey Juniors im Sportpark (live auf Valcome.tv).
Wer weiß, ob sich die Adler nicht doch einen entspannten ersten Advent beschert hätten, wäre es ihnen gelungen, die druckvollen Anfangsminuten in Wien auch in eine Führung zu verwandeln. Aber der Konjunktiv spielt im Sport nun einmal keine Rolle und so überstanden die Vienna Capitals Silver die heikle Phase und spätestens mit dem ersten Powerplay für das Tabellenschlusslicht waren sie im Spiel. Und wie! Denn Manuel Eder saß erst 24 Sekunden in der Kühlbox, schon durfte er sich wieder erheben – Valentin Ploner stellte völlig unbedrängt auf 1:0 für die Wiener.
In den Mittelabschnitt starteten die Adler sehr undiszipliniert und kassierten bis Minute 28 gleich drei Zwei-Minuten-Strafen, aber immerhin kein Gegentor. Zur Halbzeit hatten die Kitzbüheler endlich wieder ins Spiel gefunden und die Capitals wieder im Griff. Das Problem: Die Scheibe wollte nicht ins Tor. Raivo Freidenfelds vergab ebenso zweimal in aussichtsreicher Position wie Patrik Kittinger und auch Ralfs Jevdokimovs hatte bei seiner Gelegenheit kein Glück.
Besser machten es die jungen Wiener: Nach einem gewonnenen Bully in der Verteidigungszone der Adler erhöhten sie staubtrocken auf 2:0, einen schrecklichen Fehler hinter dem Tor der Kitzbüheler nützten sie eiskalt zum 3:0. Das 4:0 war nur noch Zugabe. Der EC Kitzbühel rannte aber auch im Schlussabschnitt unermüdlich an und kämpfte bis zur Schlusssekunde. 35 Torschüsse auf der Seite der Adler stehen nur 22 der Wiener gegenüber. Aber es fehlten – wie schon gegen Cortina am Donnerstag – Präzision, Glück und derzeit wohl auch ein wenig Selbstvertrauen. Den Vienna Capitals Silver, die gegen die Adler erst den dritten Saisonsieg feierten, ist an dieser Stelle zu einem perfekten Spiel zu gratulieren.
Eric Lindhagen lobt nach Schlusspfiff die Performance von Wien-Goalie Stefan Steen und fand auch anerkennende Worte für die Leistung der ganzen Capitals-Mannschaft, aber „allein das Ergebnis 4:0 erzählt nicht die ganze Geschichte“, empfand der Schwede. Ganz ähnlich argumentierte auch Patrik Kittinger, der Ex-Capital in den Reihen der Adler: „Die Mannschaft hat gekämpft bis zum Schluss, aber es war ein Spiel, bei dem der Puck nicht für uns springen wollte. Ich will nichts beschönigen, aber das Ergebnis spiegelt – meiner Meinung nach – unsere Leistung nicht wider.“
Am Donnerstag geht es für den EC Kitzbühel zu Hause gegen die Red Bull Hockey Juniors weiter. Die Salzburger dürften mit jeder Menge Selbstvertrauen anreisen – sie gewannen sechs ihrer letzten sieben Spiele. Die Adler verloren acht ihrer letzten neun Begegnungen.
Fotos: Leo Vymlatil