Ein ganz bitterer Abend in Laibach

„Wir brauchen in Laibach eine richtig gute Torhüterleistung und eine ebensolche in der Defensive. Im Powerplay sollten wir wohl ein, zwei Tore erzielen und in Unterzahl am besten keines bekommen.“ So lautete die Idealvorstellung von Trainer Charles Franzén vor dem Auswärtsmatch in Sloweniens Hauptstadt und bis zur Halbzeit sah es so aus, als ging den Adlern an diesem Abend alles auf.

Von der ersten Sekunde weg war man im Spiel und lieferte dem haushohen Favoriten ein Duell auf Augenhöhe. Goalie Dominik Frank und seine Vorderleute standen gut und kurz vor Drittelende besorgte Patrick Bolterle in Überzahl die Führung. Trotz des postwendenden Ausgleichs hieß es in Minute 25 neuerlich „Tor Kitzbühel“ – Pontus Wernerson stellte auf 2:1. Auch der abermalige Ausgleich ließ noch nicht vermuten, dass an diesem Abend noch sieben weitere Tore für die Slowenen fallen würden. Die erstmalige Führung Laibachs leitete jedoch die Wende ein, denn mit dem 3:2 in Minute 32 war der Faden bei Kitzbühel komplett gerissen. Die Drachen spielten sich in einen regelrechten Rausch und agierten wie im Powerplay. Binnen sechs Minuten und 27 Sekunden erhöhten sie auf 6:2 und die Vorentscheidung war damit bereits im zweien Abschnitt gefallen. Auch im Schlussdrittel kontrollierte Laibach das Geschehen von Anfang bis zum Ende und so hieß es am Ende eines ganz bitteren Abends 9:2.

„30 Minuten haben wir sehr gut gespielt, aber dann hat Laibach gezeigt, dass sie das stärkste Team der Liga sind. 9:2 ist zu hoch, aber wir werden aus diesem Abend lernen”, sagte Co-Trainer Peter Ekroth nach der „Lehrstunde“. Verteidiger David Kreuter zählte noch zu den Besten: Er lieferte u.a. den Assist zur 1:0-Führung. Aber was passierte nach den tollen ersten 30 Minuten? „Wir waren in unserem Drittel nicht konsequent genug und die Laibacher haben mit ihrer Klasse leider die Möglichkeiten genützt. Solche Fehler, wie wir sie gemacht haben, darfst du dir gegen eine Mannschaft wie Laibach nicht leisten”, sagt David Kreuter selbstkritisch.

Und wie sieht der Kärntner den bisherigen Saisonverlauf? „Wir könnten bestimmt mit mehr Punkten dastehen, als wir es derzeit tun. Leider haben wir ein paar Spiele unglücklich verloren und waren in anderen einfach nicht konsequent genug. Was in den nächsten Spielen wichtig wird: die Chancenauswertung! Wir müssen mehr Tore schießen und härter arbeiten. Das Potential für eine gute Platzierung ist auf jeden Fall da. Wir müssen nur einen Weg finden, die wichtigen Spiele für uns zu entscheiden. Jetzt heißt es: Über Weihnachten Batterien aufladen und dann geht die Arbeit weiter!“

Fotos: Olimpija Laibach