Adler Stadtwerke Kitzbühel

Comeback-Sieg bei 13-Tore-Festival im Derby

An dieses spektakuläre Derby zwischen Zell am See und Kitzbühel werden sich die Adler noch lange und gerne erinnern: Erst dreht man ein 2:5, dann gelingt kurz vor Ende der 7:6-Siegtreffer. Ein Abend für die Geschichtsbücher. Nun folgt ein Heimdoppel gegen Feldkirch (Donnerstag) und Linz (Samstag).

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Rund 600 Tage nach dem letzten Aufeinandertreffen standen sich am Samstagabend die Erzrivalen Zell am See und Kitzbühel endlich wieder gegenüber. Und es war ein Abend, den wohl niemand der 1417 Zuseher in der Ke Kelit Arena so schnell vergessen dürfte. Schon das erste Drittel war sehenswert und dennoch konnte es im Vergleich mit dem zweiten und dritten Abschnitt nicht mithalten. Patrik Kittinger brachte die Adler früh in Führung, fortan übernahmen aber die Eisbären das Kommando und hatten die Partie bis Minute 10 gedreht und auch eine Topchance auf das 3:1. Jedoch war es der Abend, an dem Kitzbühel fast jede seiner Chancen nützte und so ging es mit 2:2 in die Kabine.

Der Mittelabschnitt begann für die Gäste aus der Gamsstadt fürchterlich. Zell am See drückte massiv auf die Führung und übte einen regelrechten Belagerungszustand rund um Goalie Paul Mocher aus. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Eisbären dafür belohnen würden und sie taten es gleich dreimal: Zwischen Minute 24 und 27 erhöhten die Heimischen auf 5:2 und das Publikum war außer sich vor Freude. Rund zehn Minuten später war das Publikum wieder außer sich, allerdings vor Enttäuschung, denn Martin Urbaneks Schlagschuss stellte auf 5:5. Die Adler steckten nie auf und Zell zog sich zu früh zurück. So kamen die Gäste dank Patrik Kittinger (Powerplay), Fritz Schröder (Solo in Unterzahl) und eben Martin Urbanek zum Ausgleich. Mit der Sirene hörte man in der Zeller Halle vor allem die Sektion 7, den Fanclub der Adler, der ein Comeback gefeiert hat.

Sturm und Drang wurde im Schlussabschnitt zwar etwas dezenter gelebt, dennoch ging es weiter mitreißend hin und her. Bei der neuerlichen Führung der Adler hatte Ricards Purins Glück: Zells Torhüter Matthias Tschrepitsch ließ die Scheibe direkt auf den Letten abprallen. Nun intensivierten die Eisbären wieder ihre Bemühungen in der Offensive und glichen abermals aus. Eigentlich hätte sich das spektakuläre Match eine Verlängerung verdient gehabt, aber Raivo Freidenfelds und sein Team sahen das anders: Der Lette beförderte den Puck aus unmöglichem Winkel auf Matthias Tschrepitsch und drehte jubelnd ab. Das war der 7:6-Siegtreffer 59 Sekunden vor dem Ende.

„Wir haben viel Charakter gezeigt und waren hungrig. Ich bin sehr stolz auf das Team“, sagte Trainer Charles Franzén nach dem Comeback-Sieg. Nic Maurer erinnert sich, dass man sich nach dem 2:5 nicht so viele Gedanken gemacht habe: „Aber wir haben gemerkt, wenn wir an uns glauben und immer weiterarbeiten, ist alles möglich. Wir sind heuer einfach eine brutal geile Truppe“, ist der Stürmer stolz. Immerhin hat man in den letzten vier Spielen immer entscheidend in den Schlusssekunden getroffen.

Ein intensives Derby erfuhr durch aufopfernd kämpfende Kitzbüheler eine spektakuläre Wende und die Adler bleiben auswärts eine Macht. Nur in Linz verlor das Team im Penaltyschießen, in Lustenau, Salzburg und Zell am See wurden drei Punkte geholt. Die Heimbilanz möchten die Adler kommende Woche aufpolieren: am Donnerstag gegen Feldkirch und am Samstag gegen Linz (Bully jeweils um 19:30 Uhr).

Fotos: Johannes Radlwimmer

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