Adler retten Punkt in Schlussminute
Das 1:3 gegen den EHC Lustenau in Minute 54 wirkte wie die Vorentscheidung, aber die Adler kamen neuerlich zurück und retteten sich in die Overtime. Da nützten die Gäste ein Powerplay. Am Samstag wartet nun endlich wieder ein Derby bei den Eisbären. Anpfiff: 19:30 Uhr.
Wie sehr diese Mannschaft bis zu den allerletzten Sekunden an sich glaubt, ist beeindruckend. In Salzburg sicherte Martin Urbanek dem EC Die Adler Stadtwerke Kitzbühel acht Sekunden vor dem Ende den Sieg, in Linz glich Patrik Kittinger 52 Sekunden vor der Sirene aus und am Donnerstag rettete Raivo Freidenfelds sein Team 29 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit in die Overtime. Wie es scheint, wird es mit den Adlern 2021/2022 nicht langweilig: Gleich fünf der bislang sieben Saisonspiele wurden nur durch ein Tor Differenz entschieden.
Mit dem EHC Lustenau lieferte sich der EC Kitzbühel von Anfang bis zum Ende ein packendes Duell. Kein Abtasten, kein Abwarten – beide Mannschaften suchten ihr Heil stets in der Offensive. Raivo Freidenfelds brachte die Adler im Powerplay schon früh in Führung, der Ausgleich der Gäste in Minute 16 war aber nicht unverdient. Im Tor des KEC feierte Lukas Moser eine gelungene Saisonpremiere. Der 19-Jährige ist einer der Leihspieler des VSV. Genauso wie Luca Potocnik (18), der am Donnerstag – wie Lukas Moser - sein allererstes Match in der AHL absolvieren durfte.
Auch im zweiten Abschnitt ging es munter hin und her, aber entweder retteten die Torhüter Lukas Moser und Eric Hanses oder (wiederholt auf beiden Seiten) das Aluminium. Ins Schlussdrittel startete Lustenau überfallartig und schnürte Kitzbühel zwischendurch regelrecht ein. Im Powerplay fiel schließlich die fast logische Führung und bald darauf das 1:3. Nun waren die Adler wieder am Zug – und wie: Erst hämmerte Martin Urbanek den Puck an die Stange, kurz darauf machte es ihm Kapitän David Kreuter fast gleich, doch sein Schuss zappelte in den Maschen. Nun waren noch zwei Minuten auf der Uhr und Lukas Moser verließ seinen Kasten. 52 Sekunden vor der Sirene wurde das Risiko der Adler belohnt und Raivo Freidenfelds gelang aus einem Getümmel heraus das umjubelte 3:3. In der Overtime musste allerdings Mario Ebner nach einer umstrittenen Strafe in die Kühlbox und diese Chance ließ sich das – mit großem Abstand – beste Powerplayteam der Liga nicht entgehen.
„Dass wir gut ins Spiel zurückgekommen sind und über den Punkt freuen wir uns wohl erst mit ein wenig Abstand“, sagte Benedikt Wohlfahrt direkt nach Abpfiff. Der Ärger über die Niederlage überwog noch: „Ob die Strafe in der Overtime zu geben war, muss ich mir erst ansehen“, ergänzte der Kärntner. Inzwischen liegt der Fokus aber auf dem Derby gegen Zell am See. Am Samstag um 19:30 Uhr kommt es auswärts nach einem Jahr Pause endlich wieder zum Duell zwischen den (Bezirks-) Nachbarn: „Auf dieses Spiel freue ich mich schon lange! Ein Derby ist immer etwas Besonderes und wir werden uns voll reinhauen! Zell am See hat heuer eine gute Truppe, aber wir brauchen uns sicher nicht verstecken“, ist Benedikt Wohlfahrt optimistisch.