Adler holen Spitzen-Mediziner aus Heidelberg
Der EC Kitzbühel ist nicht nur am Spielermarkt aktiv, sondern auch unter medizinischen Profis. Als Teamarzt konnte nun der Chirurg Felix Zeifang gewonnen werden. Der Professor arbeitet am Ethianum in Heidelberg. Bei den Adlern trifft Felix Zeifang u. a. auf den Kitzbüheler Arzt Simon Gasteiger. Er rät den Spielern im Hinblick auf die neue Saison: „Wer Symptome eines Infekts verspürt, darf nicht zum Training oder zum Match kommen! Generell nicht und schon gar nicht in Corona-Zeiten!“
Mit Felix Zeifang erweitert der EC Kitzbühel sein Ärzteteam. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schulter- und Ellenbogenchirurgie sowie Sporttraumatologie arbeitet am Ethianum in Heidelberg. Die Privatklinik für Plastische-Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie und Präventive Medizin eröffnete im Jahr 2010 und wurde von SAP-Eigentümer Dietmar Hopp finanziert. Doch was bewegt einen Chirurgen aus Heidelberg, sich als Teamarzt beim EC Kitzbühel zu engagieren? „Die Aufgabe reizt mich enorm, weil sie mir die Möglichkeit bietet, meine Begeisterung für Sport und meine berufliche Leidenschaft mit der Liebe zu dieser Region zu verbinden. Mit meiner Frau und unseren drei Kindern bin ich regelmäßig hier. Kitzbühel ist einzigartig, eine pulsierende Stadt umgeben von faszinierender Natur“, sagt Felix Zeifang.
An den Adlern gefällt ihm das Gesamtpaket – von den Fans bis zu den Cracks: „Der EC Kitzbühel ist eine sportliche Institution hier. Die Leute identifizieren sich mit dem Club. Die Ansprüche sind hoch, die Rahmenbedingungen – auch von Sponsorenseite – sehr gut. Es geht hier um Leistungssport auf höchstem Niveau. Das funktioniert nur mit entsprechend guter medizinischer Begleitung. Da möchte ich mich einbringen, mit meiner Erfahrung und meinen eigenen hohen beruflichen Ansprüchen.“
In Sachen Eishockey hat es Felix Zeifang der Adler angetan, denn sein anderer Lieblingsclub ist Mannheim und auch ihr Logo ziert der stolze Vogel. Selbst spielt der Mediziner Tennis und fährt Ski: „Ich denke, durch meine langjährige Tätigkeit am Olympiastützpunkt Heidelberg kann ich gut einschätzen, was zu tun ist, um bei der Ausübung von Sport auf allerhöchstem professionellen Niveau Verletzungen zu vermeiden. Gleiches gilt für das richtige Vorgehen bei der Behandlung von Verletzungen. Ich freue mich darauf, das nun auch im Metier Eishockey einsetzen zu können.”
Aber wie oft möchte es Felix Zeifang während der AHL-Saison von Heidelberg nach Kitzbühel schaffen – immerhin rund 500 Kilometer: „Ich sehe diese Entfernung so nicht, denn wie schon erwähnt, sind wir regelmäßig hier. Ich werde also viel Zeit bei den Adlern verbringen und da sein, wenn man mich braucht.“
Sichtlich stolz über die medizinische Neuverpflichtung zeigt sich auch Adler-Präsident Volker Zeh: „Mit Professor Felix Zeifang haben wir einen weiteren Profi in unserem Team, darauf bin ich sehr stolz.“
Mit Felix Zeifang setzt die medizinische Abteilung des EC Kitzbühel einen weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung. Zum Team gehören bislang bereits Simon Gasteiger, Nicola Burghart, Petr Vavron, Physiotherapeut Gerhard Koch und die Masseurinnen Andrea Warmuth und Eva Frei. „Wenn ich unsere medizinische Abteilung sehe, habe ich vor der kommenden Saison keine Angst und sehe uns in den Play-offs“, zeigt sich Volker Zeh rundum zufrieden mit seinem Team hinter der Bande.
Nicola Burghart verdankt ihr Engagement bei den Adlern ihren Kindern, die vor zehn Jahren in Kitzbühel mit dem Eishockey begonnen haben: „Als Mutter war ich sowieso oft in der Halle und als Chirurgin konnte ich auch immer mal Teamkollegen bei Unfällen helfen. Irgendwann bin ich von Michael Widmoser gefragt worden, ob ich nicht auch für die erste Mannschaft die Ärztin an der Bande machen könnte”, erinnert sie sich. Und Nicola Burghart ist sicher: „Ein Verein funktioniert besser, wenn jeder auch etwas zurückgibt, deshalb bin ich für das Team als Ärztin gerne da.“
Auch Physiotherapeut Gerhard Koch ist schon zehn Jahre ein Adler: „Aufgrund der Tatsache, dass ich früher selbst gespielt habe und mich dieser Sport von jeher fasziniert hat, ist mein Interesse am Eishockey nie erloschen. Mit dem KEC verbinden mich viele Freundschaften und deshalb bringe ich meine Erfahrung und mein Wissen sehr gerne ein – um den Jungs zu helfen, ihre maximale Leistung erbringen zu können.”
Die fünfte Saison mit dabei ist Masseurin Andrea Warmuth: „Ich bin von Anfang an super aufgenommen worden und die Arbeit mit den Burschen macht mir sehr viel Freude. Vor allem lernt man immer neue Leute aus verschiedenen Nationen kennen.“
Natürlich wird die kommende Saison stets im Schatten der Corona-Krise stehen. Was rät eigentlich Allgemeinmediziner und Teamarzt Simon Gasteiger den Spielern? „Grundlegende Verhaltensregeln wie häufiges Händewaschen bzw. Desinfizieren, Abstand halten, häufiges Lüften etc. sollten inzwischen allen klar sein. Da Abstand halten bei einem Sport wie Eishockey natürlich weder am Spielfeld noch auf der Bank einzuhalten ist, möchte ich folgendes raten: Wenn möglich sollten Spieler Helme mit Visier bevorzugen und die Spieler sollten unbedingt auf ihre Körper hören – ich glaube, das ist im Hinblick auf eine sichere Saison das Allerwichtigste.“
Simon Gasteiger appelliert an die Adler: „Wer Symptome eines Infekts verspürt, darf nicht zum Training oder zum Match kommen! Generell nicht und schon gar nicht in Corona-Zeiten!“ Der Mediziner appelliert an die Vernunft der Spieler, keine scheinbar harmlosen Krankheitssymptome zu unterschätzen: „Das ist schon grundsätzlich nicht schlau, jedoch sollte die Regel diese Saison ganz besondere Beachtung finden. Infektionsketten gehören unterbrochen und niemandem ist geholfen, wenn aus einem Erkrankten mehrere werden.“